Partytime

Gestern war Sonntag und ich habe tatsächlich mal wieder vorm Kleiderschrank gestanden und eine Weile überlegt, was ich denn so anziehen könnte. Nicht weil ich ein praktisches Kleidungsstück gesucht hätte, das womöglich zum ausgewählten Tragetuch passt – NEIN, wir waren auf eine Party eingeladen! Eine Geburtstagsparty! Yeah!

Ehemann im Hintergrund: “Der Junge wird ein Jahr, da brauchst du dich nicht so aufhübschen!”

Verd***! Und ich hatte gedacht endlich mal wieder … egal. Zur Strafe haben Sarah und ich (beide aufgehübscht) den kränkelnden Ehemann und Vater allein zu Hause gelassen und sind zur Geburtstagsfeier von L. gefahren, der eigentlich erst morgen Geburtstag hat, aber das sehen die hier nicht so eng wie wir Deutschen, vorfeieren – nachfeiern – alles dasselbe!

Auf der Feier angekommen, war ich froh ein wenig im Kleiderschrank gekramt zu haben, denn es waren alle schick angezogen. Junge Eltern haben nicht so häufig die Gelegenheit zum Feiern und wenn sich dann mal eine bietet, sollte man sie nutzen. Der Einjährige versteht zwar nicht was los ist, aber man selbst kann zum Beispiel feiern, dass man das erste Lebensjahr des Nachwuchses halbwegs unbeschadet überstanden hat.

L. ist übrigens zu 50% polnischer Abstammung und zu je 25% Schotte bzw. Italiener. Dementsprechend war die Geselschaft sehr multilingual und eventuell auch ein wenig multikulturell. Das Polnische hat aber in jeder Hinsicht dominiert. Das fiel schon beim Essen auf, es gab ein riesiges Buffet mit allem drum und dran. Darauf war ich gar nicht eingestellt, immerhin waren wir nachmittags eingeladen. Vorm Geschenke auspacken rief dann jemand: “Stop, we will have the cake and the champagne first!” – Champangne, seriously?? Well no, it was just sparkling wine. Anyway… Nach jede Menge Essen, Weißwein (mhh naja, davon nur wenig) und schwarzem Tee (ganz viel), musste ich auch noch Sekt und Geburtstagskuchen zu mir nehmen, bevor die Kinder (deutlich in der Unterzahl) endlich die Tonnen an Spielzeug auseinander nehmen durften.

Das war dann ganz lustig, auch wenn ich persönlich ja nicht so ein Fan von solchem Kosumwahn bin. Irgendeine Tante/Oma/Frau meinte: “Lucky boy, he’ll never be bored!” Ich dachte nur: “Armes völlig überfordertes Kind.” Aber leben und leben lassen.

Später wurde ich zu mehr Essen genötigt und musste auch noch Kuchen und Sandwiches einpacken, aber es war eine wirklich nette Party. Auch wenn Sarah mich daran gehindert hat mit irgendwelchen Männern zu reden. Der italienische Großvater hat sie schon zwei Minuten nach unserer Ankunft zum weinen gebracht und alle anderen durften nicht näher als 1,5m kommen, dann flossen Tränen. Da sind Gespärche eher schwierig. Aber egal, die Gesellschaft von Frauen und Kindern und jeder Menge Spielzeug ist mit Sekt als Zugabe sehr angenehm. ;)

 

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