Regnerische Sonntagnachmittage…

schleichen dahin von Popmusik untermalt und von Kinderstimmen durchdrungen. Das elterliche Gemüt spiegelt den grauen Himmel. Der Wunsch nach der kindlichen Bettzeit wird von lautem Kindergeheul verstärkt, während das Näherrücken des Sonntagabends auch den Wochenanfang in greifbare Nähe rückt. Und damit den alltäglichen Stress, den Spagat zwischen Arbeit und Abholzeit, zwischen Kinderspielplatz und Kitastart, zwischen Hausarbeit und Häuslichkeit.

Das Wohnzimmer finden derweil ein Szenenwechsel statt. Die Schleichtiere weiden zwischen bunten Holzklötzen, während die Sofakissen ihren gemütlichen Ruheort nach und nach verlassen, um sich dazuzugesellen. Der Couchtisch wird zu einem Auto – Nein das ist ein Boot, Mama! – umfunktioniert. Welches auf einer Straße, Entschuldigung, Wasserstraße lautlos dahingleitet begleitet von Kindergeschrei. Es werden Betten bebaut und diverse Küchenutensilien finden einen Platz zwischen den Bauklötzen. Barrierefreiheit ein fremdes Wort für ein völlig irrsinniges Konzept. Und wird auch nicht angestrebt.

Warum fällt es uns Erwachsenen so schwer, sich auf das kindliche Spiel einzulassen? Einfach mal mitzuspielen, in das Boot klettern und als Pirat davon segeln. Nicht an morgen oder gestern denken. Den Geschirrspüler ignorieren und das „Eigentlich könnte ich ja noch mal schnell“ vergessen. Wir beobachten das kindliche Spiel mit einem Lächeln und voller Sehnsucht und sind doch kaum in der Lage ein Teil davon zu sein. Schaffen es nur für Minuten, kaum Viertelstunden. Und ziehen uns dann wieder erschöpft zurück.

Regnerische Sonntagnachmittage, voller Fantasien und Träume. Voller Sehnsucht und Geschichten, bunt genug den grauen Himmel für einen Augenblick zu vergessen. Leuchtende Kinderaugen, die das Herz wärmen. Und manchmal für ein paar Minuten lassen auch wir den Alltag zurück und versinken zwischen Bauklötzen und Sofakissen im Meer.