Status update: Nachdenklich

Vor einigen Monaten ist mir mal ein Blogtext über den Weg gelaufen, indem es um Erwartungen an Kinder ging und auch darum, dass man sich nach der Geburt von der Vorstellung lösen muss, die man sich während der Schwangerschaft von seinem Wunschkind gemacht hat. Als ich den Text las, dachte ich ‘Alles kein Problem’, und hab das Thema ad acta gelegt – bis heute.

Heute ist mir klar geworden, wie wichtig dieser Gedanke tatsächlich ist. Und wie viele Erwartungen man unbewusst hat, ohne sie benennen zu können. Erst wenn sie nicht erfüllt werden und wir “enttäuscht” sind, merken wir auf einmal, das wir uns das anders vorgestellt haben.

Ich liebe unser kleines Mädchen über alles, aber irgendwie hat es mich in den letzten Wochen immer genervt, dass sie so schüchtern und ängstlich ist. Eigentlich kein Problem, jedes Kind ist schließlich anders, aber irgendwie habe ich es doch als Problem empfunden, mit anderen drüber gesprochen, kritisch darüber nachgedacht. Bis mir heute klar geworden ist: Das ist gar nicht Sarahs Problem. Sarah ist, wie sie ist und das ist genau richtig so. Nur ich habe irgendwo in meinem Kopf dieses Bild von einer imaginären Ronja-Räubertochter-Tochter herum spuken, die ich gerne hätte. Ein kleines mutiges Draufgängermädchen, das den Grausedruden trotzt und keine Angst vor Marienkäfern hat. Ich werde also ein bischen an mir arbeiten müssen, Sarah Sarah sein lassen und Ronja Ronja.

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