Über englische Innnestädte

Ich persönlich gehe nicht sehr selten gerne einkaufen, egal ob es sich um Lebensmittel oder Klamotten handelt. Deshalb finde ich Internetshopping eigentlich ziemlich toll, man sollte sich halt nicht dauernd Kistenweise Zeug bestellen, dass man nicht braucht, um es dann wieder zurückzuschicken. Das ist weder finanziell noch ökologisch irgendwie sinnvoll. Aber den Wochenendeinkauf online machen ist sooo enspannt.

Aber ich komme vom Thema ab. Wenn wir hier einkaufen gehen, dann entweder auf den Farmers Market (1x im Monat), auf Flohmärkte (hier Carboot Sale genannt) oder in Charity Shops.* Letztere sind für englische Kleinstädte ziemlich typisch und machen einen erheblichen Anteil der Ladenfläche in Fußgängerzonen aus. Hier wird über den Verkauf Geld generiert für Kinderhilfe, Krebsstiftungen, Stiftungen für Herz-Kreislaufleiden und die Heilsarme (und das sind nur die, die mir spontan einfallen und wohl auch die häufigsten). Am Anfang bin ich immer durch die Fußgängerzonen gelaufen und hab gedacht: ‘Man, schon wieder so ein komischer gerümpel Laden. Wo sind die richtigen Geschäfte?’ Nicht das ich hätte in die reingehen wollen, aber wo sind sie?**

Inzwischen habe ich festgestellt, dass mir das Shoppen in diesen mit second hand Klamotten/Büchern/Spielzeug gefüllten Läden tatsächlich ab und zu Spaß macht. Und das nicht nur weil es nicht teuer ist, sondern weil man halt nie das findet, was man sucht, dafür aber vielleicht etwas anderes Tolles, das man nicht gesucht hat. – Mhh, so ausgeschrieben klingt das jetzt irgendwie blödsinnig. Egal!

Worauf ich mit diesem Text hinaus wollte?

Warscheinlich wollte ich euch auf etwas verquere Art und Weise mitteilen, dass ich nach über einem Jahr ziemlich angekommen bin in einer englischen Kleinstadt, deren zunächst seltsame erscheinende Eigenheiten ich inzwischen mag.

 

* Der weltbeste Ehemann und Vater geht auch noch gerne in Baumärkte, das sind aber meist Vater-Tochter-Ausflüge, von denen ich dementsprechend verschont bleibe.

** Die Antwort ist einfach: in den Shoppingparks an den Stadträndern, wie auch in Deutschland inzwischen sehr häufig der Fall.