Weihnachten in England

Da wir über Weihnachten in England geblieben sind, haben wir dieses Jahr einen eigenen kleinen Weihnachtsbaum gehabt. Einen echten wohlgemerkt. Mit Wurzel und allem, er wächst jetzt im Garten weiter. Viele Engländer scheinen aber künstliche Bäume zu bevorzugen, jedenfalls die mit denen ich so gesprochen habe. Laut einem Radiomoderator hat einer der großen DIY-Märkte sogar eine Lösung für Paare, die sich nicht entscheiden können zwischen künstlich oder echt. Der künstliche Baum mit Steckplätzen für echte Tannenzweige. So weit so verrückt.

Andere Weihnachtstraditionen hier haben uns ganz gut gefallen. Zum Beispiel die Bescherung am 25.12. morgens (Weihnachtsmorgen), es muss keinen ganzen Tag gewartet werden, womöglich bis nach dem Kaffeetrinken oder sogar Abendessen. Und auch wenn Sarah nocht nicht in dem Alter ist, was ist toll daran Geschenke auszupacken und dann muss man bald ins Bett? Richtig – nichts.

Geschenkeauspacken mit der Familie über Skype ist allerdings anstrengend, auch wenn man wegen zu viel Stimmengewirr und schlechtem Bild die kleinen und großen Dramen verpasst. Wo wir gerade bei Dramen sind – Ich entschuldige mich schon mal bei allen Familienmitgliedern, die sich jetzt verletzt fühlen könnten – no offence - aber wir hatten noch nie so ein entspanntes Weihnachtsfest. So viel Ruhe und Zeit für einander. Keine Dramen, kein Streit, kein Stress… Mein Ehemann und Haustischler hat schon gesagt, das machen wir nächstes Jahr wieder so, man kommt sogar endlich mal zu Bastel-/Bauprojekten (Gästebett ist fertig, Leute! Und Sarah hat fleißig mitgeholfen). Herrlich!

Kulinarisch überrascht hat uns eine Adventsspezialität mit dem Namen ‘Mince Pie’. Ich hatte das schon zu Beginn der Adventszeit überall gelesen und wir hatten ja schon festgestellt, dass Pies sehr lecker sein können. Allerdings heißt Mince oder Mincemeat auf deutsch Hackfleisch. Die Tatsache dass mir dann jemand tatsächlich erzählt hat, dass dort Mincemeat drin ist, hat mich dann davon überzeugt, dass es sich um etwas herzhaftes handeln muss. Wir sind jetzt zwar keine Vegetarier mehr, essen aber wenig Fleisch, also war das Interesse nicht so groß. Nur die Tatsache, dass die Engländer da Puderzucker draufstreuen… Aber hier wird ja auch Lamm mit Pfefferminzsoße gegessen, also habe ich das mal nicht in Frage gestellt. Erst wenige Tage vor Weihnachten haben wir dann mal Mince Pies probiert und festgestellt, die sind ja süß! Die Füllung wird nur so genannt, weil sie ein wenig wie gebratenes Hackfleisch aussieht – also angeblich – für mich sieht sie nach Rosinen und anderen getrockneten Früchten aus. Tja, nächstes Jahr fangen wir schon zu Beginn der Adventszeit an die leckeren kleinen Pies zu essen, warm und mit Brandybutter zum Beispiel!

Christmas Pudding dagegen hat uns noch nicht überzeugt, obwohl wir hier den Fehler gemacht haben ihn kalt zu probieren, statt warm und dann mit Brandy übergossen und angezündet. Also vielleicht im nächsten bzw. diesem Jahr.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen noch ein frohes gesundes Jahr 2016!

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