So zwei bis drei Mal in der Woche bin ich vormittags inzwischen bei Stillgruppen – respektive Babytreffs – zu finden. Wir gehen da sehr gerne hin, ich komme unter Leute, also unter Mütter, Sarah ist fasziniert von anderen Babys, es macht also Spaß. Aber es sind für jemanden, der noch nie eine Selbsthilfegruppe besucht hat, auch ein bisschen gewöhnungbedürftige Veranstaltungen. Alle sitzen auf dem Boden um kleine Babys herum und normalerweise beginnt man mit der ‘Wie es uns diese Woche so geht und was uns gerade bewegt’-Runde. Die Variation der Themen ist dabei recht überschaubar. Stillen und Abstillen, Beikost und Breikost, und der Dauerbrenner Schlafen (Wo, wie lange, etc.). – Da ich auch in England auf diesem Wege Kontakte suchen werde, bin ich gespannt, ob das dort auch so läuft.

Heute hatte ich das Vergnügen mit der Mutter eines 3,5 Monate alten Mädchens und ihrer Must-Have-App. Leider habe ich vergessen zu fragen, wie diese heißt, also bei Interesse bitte selbst googeln. Aber es ist DAS Tool, um die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten zu dokumentieren und festzuhalten, ob das kleine Wesen wirklich die ganz Mahlzeit bei sich behält. Und falls nicht, kann man das Ausgespuckte auch via Foto dokumentieren. Na gut, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber mal ehrlich, wozu soll das denn gut sein?

Auf mein Nachfragen bekam ich übrigens die sehr ernsthafte und ausführliche Erklärung, dass sie aufgrund dieser App weiß, dass ihre Tochter nun in größeren Abständen trinkt (echt jetzt?!) und dass das gut ist (fragende Augenbraue meinerseits), weil sie ja schon dick wird. An dieser Stelle habe ich wohl so irritiert geschaut, dass sie sich genötigt gefühlt hat, mir die kleinen speckigen Ärmchen zu zeigen. Armes Mädchen – aber das passiert, wenn die Mutter für Weight Watchers arbeitet (kein Scherz).

Also jungen Müttern, denen in der ersten Zeit zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, sei der Besuch solcher Gruppen dringend ans Herz gelegt. Es ist informativ und macht Spaß – wenn man es nicht allzu erst nimmt…