Meine kleine Löwin

Es scheint ja normal zu sein, aber unsere kleine Sarah liebt Bücher, vor allem solche mit Tierbildern. Die könnte sie sich den halben Tag zusammen mit Mama oder Papa anschauen, besonders wenn es auch noch Tiergeräusche dazu gibt. Und obwohl ihr Lautrepertoire inzischen recht groß ist, scheint das spannenste Geräusch vom Löwen zu kommen. Der macht auf englisch “ROOAAR” und schon seit  Monaten findet sie es unglaublich lustig, wenn Papa “ROOOOAAAR” macht und antwortet dann mit “rooaar”.

Seit neuestem braucht man nur noch die Seite mit dem Löwen auf schlagen. Und manchmal nicht einmal das. Wahrscheinlich wenn sie sich gerade besonders Löwen-stark fühlt, krabbelt sie durch die Wohnung und macht vor jedem um die Ecke biegen “raaoor” – eine Art Warnung vielleicht? Achtung, Löwen-Sarah ist da!

Englische Tiere machen übrigens sehr interessante Geräusche. Hähne zum Bespiel “Cock-a-doodle-doo”, Pferde “Neigh” und Frösche “Ribbit”. Bislang habe ich aber noch keinen Frosch oder Hahn durch die Wohnung krabbeln hören. Wir warten gespannt.

Aus zweiter Hand

Ich habe ein neues englisches Lieblingswort: “preloved”. Dinge die ‘preloved’ sind stammen aus zweiter Hand, man könnte also auch ‘second-hand’ sagen, aber wie langweilig klingt das denn. Denn die Dinge sind ja nicht nur aus zweiter Hand, sondern sie wurden schon einmal geliebt – nicht nur benutzt oder gebraucht wie man im Deutschen sagt. Und für wie viele Deutsche klingt dieses ‘benutzt’ irgendwie ein bischen schäbig und dann wird zweifelnd darüber nachgedacht, ob man nicht lieber neu kaufen sollte…

Wie anders fühlt es sich an, wenn ein Ding schon mal geliebt wurde. Ist nicht etwas, das schon einmal einer Liebe wert war, vielleicht wert nicht entsorgt, sondern von jemandem anders nochmal geliebt zu werden? Manche Dinge werden übrigens ‘preloved’ sogar teurer als sie es neu waren. So zum Beipsiel meine derzeitige Obsession – die Tragetücher. ‘Preloved’ werden da etliche Marken über ‘Retail’ (Neupreis) verkauft, weil sie schon weich gekuschelt wurden und die Liebe ihnen gut getan hat.

Das Wörterbuch (leo) kennt ‘preloved’ übrigens nicht, aber hier in England gibt es viele Facebookgruppen, wo bereits geliebte Dinge verkauft und getauscht werden und es gibt sogar eine Website für gebrauchte Dinge, die so heißt.

So new ist not always better!

*Seufz*

Ein Blog ohne Texte ist kein richtiges Blog, oder?

*seufz*

Und ich wollte doch letztens vor ein paar Abende wirklich mal was schreiben, hatte sogar ‘ne Idee (hab ich öfter) aber die Zeit…

*seufz*

Die Zeit? Alles quatsch, ich hab ja nur ein Kind und eigentlich hätte ich jede Menge Zeit, wenn die kleine Sarah Mittagsschlaf macht zum Beispiel. Oder wenn sie abends schon im Bett liegt. Nur halt zwischendurch ist nicht mehr. Man kann halt nicht mehr nebenbei in der Vorlesung oder im Seminar, wenn’s eh grad langweilig ist, oder wenn man gerade keine Lust mehr hat auf die Hausarbeit, vor der man eigentlich sitzt und an der man eigentlich schreiben sollte.

Hausarbeiten ziehen sich nämlich nicht an deinem Bein hoch “Mamamama!” und wollen auch mit der Tastatur spielen.

*seufz*

Aber halt, nicht so viel seufzen, wieder anfangen.

Es ist zwar noch zu früh für Neujahrvorsätze, aber ich gelobe Besserung. Vielleicht fange ich klein an, nur ein paar Zeiten, keine langen Texte, aber ihr wollt ja schließlich weiterhin wissen, wie es uns so geht und was wir erleben, oder? So ein mal die Woche vielleicht?!

Also bis bald, ohne seufzen!

Worte ohne Titel

Weil ich traurig bin, wenn ich die Nachrichten aus meiner Lieblingsstadt lese. Weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll, aus der Ferne… Und dann noch einfach weil!

Was gleitet so spät durch Nacht und Wind,
Ein Schlepperboot ists und drauf ein Kind,
Kein Vater hat dieses Kind im Arm
Niemand hälts sicher, noch ist es warm.

Mein Kind, was birgst du so bang dein Gesicht,
Ach Mensch, siehst du die Bomben nicht?
Die Städte aus Asche, das Leiden, die Not,
Und am Ende der Straße den sicheren Tod?

„Du liebes Kind“ ruft keiner hier,
und niemand will hier spielen mit dir.
— Ein Platz an der Sonne an unserem Strand,
von unserem Geld, in unsrem Gewand?!

Aber Mensch, oh du Mensch, hörst du denn nicht,
das Weinen, das von Trauer spricht?
Ach was weist du denn schon, kleines Kind,
Wir hab’n ausreichend Sorgen, bestimmt…

Und keiner fragt, ob es mitgehen will,
Einen warmen Platz zum Schlafen sucht – Still!
Stattdessen ziehen in unsere Reih‘n
Die Angst, der Hass und die Häme ein.

Aber Mensch, oh du Mensch, siehst du nicht dort,
Da wäre noch Platz an diesem Ort.
— Ach dummes Kind, ich seh‘ es genau:
Das Boot ist schon voll, es droht uns der Gau!

Gewünscht bist du nicht, gleich welcher Gestalt,
Nun drohen sie sogar schon mit Gewalt.
Oh Mensch, ach Mensch, nimm dich meiner an,
Hab niemandem doch ein Leid getan!

Es sind Menschen die kommen, Menschen wie wir,
Wir haben doch Platz und Frieden hier?!
Drum Denke behutsam und handle bedacht,
Das Ende ist noch nicht ausgemacht….

Wind und Meer

Urlaubszeit! Da wir uns für unseren Aufenthalt im Vereinigten Königreich vorgenommen haben, dass wir etwas vom Land sehen wollen, das Buget und Sarahs Ausdauer beim Thema Autofahren aber begrenzt sind, haben wir uns dieses Jahr für eine Woche Wales entschieden. Von hier aus bis zum Meer sind es theoretisch nur gute zwei Stunden, wobei es in Wales so gut wie keine Autobahnen gibt. Wir haben uns allerdings für den Südwesten entschieden, also für Pembrokeshire – genauer gesagt der Zipfel Land auf deim die Stadt Pembroke liegt. Und da gab es in der Tat einges zu entdecken!

Küstenpfade an wunderschönen Steilküsten mit hübschen Buchten und traumhaften Sandstränden. Wunderbar kaltes Wasser, wer schwimmen gehen will scheint das eher im Neoprenanzug als im Badeanzug zu tun….

Burgen: wir haben Pembroke Castle und Carew Castle besichtigt.

Jede Menge Tiere und damit meine ich nicht nur die obligatorischen Schafe, Kühe, Pferde und Hunde. Wir haben auch Seehunde gesehen, jede Menge Möwen und Kormorane, eine Vogelflugschau und eine Maus in unserer Ferienwohnung. Bis auf letzteres alles sehr sehenwert.

Nach Wales sind wir jedenfalls nicht zum letzten Mal gefahren!

2015_08_01_Barafundle_03 2015_08_01_Barafundle_05 2015_08_01_Barafundle_12 2015_08_02_Freshwater_West_06Wales1_Bildgröße ändern Wales2_Bildgröße ändern Wales4_Bildgröße ändern Wales5_Bildgröße ändern Wales6_Bildgröße ändern Wales7_Bildgröße ändern Wales8_Bildgröße ändern Wales10_Bildgröße ändern Wales12_Bildgröße ändern Wales13_Bildgröße ändern Wales14_Bildgröße ändern Wales15_Bildgröße ändern

Genervt

Der b*** britische Linksverkehr nervt!!

Ehrlich wahr.

Nicht beim Fahren, daran gewöhnt man sich recht schnell, sogar wenn man einen Linkslenker fährt, aber wehe man möchte muss eben dieses normale europäische Auto hier anmelden.

Tacho in Meilen/Stunde geht ja noch. Ist sogar ganz praktisch, muss ich nicht mehr umdenken und aufpassen, dass ich beim 30-Meilen-Schild aus Versehen auf 30 km/h abbremse. Dass man einen MOT-Check (das, was bei uns TÜV heißt) braucht – logisch. Dass man offensichtlich alle deutschen Fahrzeugpapiere abgeben muss – naja, wenn es denn sein muss. Aber jetzt müssen wir auch noch neue Vorderlichter einbauen lassen… ARGHHHH!

Alles in allem wird der Ummelde-Prozess wohl mindestens 6 Wochen dauern und zu viel kosten.

Wie gesagt: *Wir-sind-Genervt*

Lovely Adam – Bericht über einen Friseurbesuch

Ich war am Samstag beim Friseur. Das ist normalerweise nichts besonders Erwähnenswertes, die Haare sind wieder ein Stück kürzer und im Idealfall ist man mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Ich möchte von diesem trotzdem erzählen, denn bis Samstag habe ich den schwulen Friseur immer für ein Klischee gehalten. Jetzt weiß ich, dass er existiert und dass er Adam heißt. Continue reading

Ein wenig Langsamkeit

Viele Dinge sind mit einem kleinen Baby anstrengender, als wenn man alleine ist. Zum Beispiel wenn man Ausflüge macht. Man schleppt andauernd Windeln und Ersatzklamotten mit (letztere habe ich zwar noch nie gebraucht, aber man kann ja nie wissen…), braucht ein Transportmittel für das Baby (bei uns das Tragetuch). Und selbst wenn alles halbwegs gepackt schon irgendwo bereit liegt, dann muss man trotzdem vorm Verlassen des Hauses nochmal überlegen: ‚Nochmal stillen, nochmal wickeln, hab ich wirklich alles?‘ Sitzt man dann im Auto muss das Baby bespaßt werden, weil es so wie unsere kleine Sarah das Autofahren gar nicht mag. Spielzeug hilft höchstens fünf Minuten, die Kinderlieder-CD je nach Stimmung ein wenig länger und dann schläft sie entweder ein oder schreit. Nicht immer kann man mit Sicherheit vorhersagen, was eintreffen wird.

Unsere Abendmahlzeiten sind dagegen inzwischen eine Zeit, in der wir einfach mal in Ruhe sitzen und uns unterhalten können. Denn Sarah hat alle Zeit der Welt, wenn es um das Entdecken von Essen geht. Continue reading

Die bisherigen Highlights dieser Woche

Ausweis für die örtliche Bibliothek geholt und die Abteilung für „sprechende Bücher“ entdeckt. Harry Potter lässt grüßen!

Zum Mama und Baby-Yoga angemeldet – wir sind schon gespannt!

Von einem sehr freundlichen Busfahrer in England willkommen geheißen worden (auch wenn er mir offensichtlich keinerlei Geografiekenntnisse zugetraut hat):

„Where are you from?“

„From Germany.“

„Oh, I’m from Poland, that’s close to Germany! Then welcome in England!”

SONNE! Seit gestern Abend, mal schaun wie lange…

Erstkontakt

Die Bekanntschaft mit dem britischen Gesundheitssystem hatte ich eigentlich frühestens für die nächste U-Untersuchung der kleinen Sarah vorgesehen, aber wie das mit Plänen manchmal so ist – sie gehen nicht immer auf. Stattdessen habe ich nun schon Bekanntschaft mit dem Krankenhaus (Abteilung Emergency & Accidents) und einem Ärztehaus (Surgery) machen dürfen.

Bevor irgendjemand jetzt panisch versucht uns zu erreichen, es geht allen gut, niemand braucht sich Sorgen zu machen!

Beides ist jetzt nicht wirklich außergewöhnlich oder irgendwie spannend, wobei ich zumindest die Arztpraxen ein wenig irritierend finde. Oder zumindest die, die ich bislang kenngelernt habe, aber die funktionieren wohl alle so oder so ähnlich. Continue reading